
Ich war im Kindergarten in Olpe und zwar zusammen mit meiner Mutter, denn sie war Erzieherin. Statt Frau Moritz, wie die anderen Kinder sie riefen, habe ich dort Mama Moritz zu ihr gesagt :-)
Ich hatte sehr viele Haustiere; das Erste war mein Zwergkaninchen Fritz, der mich stolze 9 Jahre begleitet hat...bis der Nachbarshund kam...
Als ich sechs Jahre alt war, wurde meine Halbschwester väterlicherseits geboren. Wir haben uns nur alle 14 Tage und in den Ferien gesehen, aber bis heute einen sehr engen Kontakt und sie ist eine meiner besten Freundinnen.
Meine Eltern haben sich schon sehr früh voneinander getrennt, haben jeweils wieder geheiratet und sich konsequenterweise auch erneut scheiden lassen. Für mich war unter anderem deshalb schon immer klar: Ich will auf gar keinen Fall später ein Patchwork-Model als Familie. Als ich dann aber mit Mitte 20 meinen jetzigen Mann kennenlernte und er schon eine Tochter hatte, hat mich das Leben eines besseren gelehrt...
Während der Schulzeit war ich unfassbar unsportlich; die Bundesjugendspiele ein Spießrutenlauf der Blamagen. Wenn es irgendwie möglich war, habe ich statt teilzunehmen Waffeln verkauft oder eine Krankheit vorgetäuscht.
Ich war aber nicht nur unsportlich, ich habe auch meine Pubertät in vollen Zügen ausgelebt. Zwischen der 7. und 9. Klasse war ich schulbekannt - von Schwänzen über Sitzblockaden bis hin zu Rauchen während des Unterrichts...wenn meine damaligen Lehrer wüssten, dass ich dann selbst Lehrerin geworden bin... :-)))
Mit 16 Jahren bin ich von zu Hause ausgezogen, um die Schule zu wechseln. Zuvor war ich in Rheinland-Pfalz auf der Realschule und weil ich nicht zum Halbjahr, sondern erst zum Schuljahresende meine Empfehlung für das Gymasium erhalten habe (die Lehrer brauchten wohl etwas, um meinen Sinneswandel einzusehen), musste ich das Bundesland wechseln, um mein Abitur zu machen. Also zurück in die alte Heimat, weg von meiner Mutter und wieder näher an den Rest der Familie.
Obwohl ich evangelisch bin und insbesondere zu Schulzeiten nicht gläubig war, bin ich nach der 10. Klasse auf ein katholisches Klostergymnasium gewechselt und habe dort mein Abitur gemacht. Und was soll ich sagen: Es war die beste Schule, die ich kenne :-)
Während meiner Pubertät fanden ja offensichtlich größere Umbaumaßnahmen in meinem Gehirn statt und so hatte ich regelmäßig eine 5 oder sogar 6 in Mathe. Ab dem Zeitpunkt des Schulwechsels hat irgendwas Klick gemacht und Mathe war für mich plötzlich absolut einleuchtend und logisch. Ich hatte fast durchgehend eine 1, habe mir selbst nachträglich den Stoff aus der Realschule beigebracht, meiner Mutter Prozentrechnen erklärt und Mathe sogar als mündliches Abifach gehabt.
Nach der Schule wollte ich eigentlich Verhaltensforscherin im Bereich Intelligenzforschung bei Tieren werden. Ich habe sogar ein Praktikum in der Verhaltensforschung der Uni Bielefeld gemacht, aber eine solche Grundlagenforschung wird derart schlecht finanziert, dass man eigentlich immer nur von einem Forschungsauftrag zum nächsten lebt und überhaupt keine Sicherheit hat. Deshalb habe ich mich schweren Herzens davon distanziert und meinen Bio- und Philosophie-Bachelor im Master auf Lehramt ausgerichtet.
Während der Semesterferien war ich einmal in Australien zum Work-and-Travel. Dort habe ich fast zwei Monate auf einer klassischen Ranch im Outback gearbeitet - Kühe treiben, Wasser kontrollieren, Bullen kastrieren...
In Australien habe ich auch meine Liebe zum Westernreiten entdeckt. Wie fast jeder habe ich ganz klassisch mit Englisch-Reitunterricht angefangen. Aber seit dem Ranch-Aufenthalt habe ich Westernunterricht genommen und mir 2019 meine Appaloosa-Stute gekauft, mit der ich vor der Geburt meines Sohnes auch an Westernturnieren teilgenommen habe.
Ich hasse Kaffee und Schokolade ist für mich ein Graus - außer die von "Kinder" ;-)
2010 bin ich für drei Monate mit dem Rucksack durch Afrika gereist - Sambia, Namibia, Botswana, Südafrika, Kenia. Ich habe wahnsinnig viel gesehen und erlebt; in Kenia eine Woche in einer Lehmhütte bei den Massai gelebt und in Südafrika drei Wochen bei der Aufzucht von Löwenbabys geholfen.
Ich habe unglaublich empfindliche Füße, kann nicht über rauen Untergrund gehen und Barfußpfade sind für mich eher eine Foltermethode ;-)
Vor meinem Referendariat hat mich nochmal das Reisefieber gepackt und ich bin ein halbes Jahre um die Welt gereist - alleine, denn ich war schon mit meinem Mann zusammen und da er ja eine Tochter hatte, konnte er mich nicht begleiten, nur einmal besuchen. Ich war auf jedem Kontinent: Spanischkurs in Ecuador, Rundreise in Bolivien und Chile, Verschnaufen auf Jamaika und in NYC, Rancharbeit in den USA, Kellnern auf den Cook Islands, Touri-Dasein in Neuseeland und Thailand, Meditations-Zentrum in Indien und zum Abschluss nochmal meinen Lieblingskontinent Afrika - Sambia again und Äthiopien.
Auf meiner Weltreise wollte ich eigentlich noch nach Ghana. Das Visum dafür durfte aber nicht älter als sechs Monate sein, konnte also nicht schon in Deutschland ausgestellt werden. Also habe ich in den USA meinen Reisepass zur ghanaischen Botschaft geschickt. Leider kamen die aber so gar nicht in den Quark und trotz mehrfacher Anrufe tat sich nichts. Eine Woche vor Weiterreise wurde ich dann langsam unruhig und habe alle Hebel in Bewegung gesetzt, um zumindest meinen Reisepass wieder zu bekommen: Ein Telefonat mit dem Senator von Oregon, der die Botschaft zur Rausgabe meines Passes aufforderte, brachte den Durchbruch. Einen Tag vor Abflug habe ich in einem UPS-Lager mit Hilfe der dortigen Angestellten die Päckchen durchwühlt, um meinen Pass zu finden, der sonst einen Tag zu spät ausgeliefert worden wäre...
Zusammen mit meinem Mann haben wir uns 2019 unseren Traum erfüllt und ein Holzhaus gebaut. Ja, gebaut und zwar selbst! Richtmeistermontage nennt sich das: Für zwei Wochen kommt ein Richtmeister der Blockhausfirma mit auf die Baustelle, um uns anzuleiten, alle anderen Arbeitskräfte bestanden aus unserem Freundeskreis. Die Außenwände kamen fertig vorgepresst (ansonsten setzen sich die Holzbalken noch zu stark) und wurden von uns aneinander montiert, dann den Dachstuhl setzen, das Dach decken, die Innenwände haben wir alle ganz alleine hochgezogen, denn da war Rainer, unser Richtmeister, schon auf der nächsten Baustelle...
Ich schaue nicht viel Fernsehen und bin ziemlich abstinent was die sozialen Medien angeht, aber einige Serien haben mich echt gefesselt: Game of Thrones, Downton Abbey, Outlander oder die Trilogie von Der Hobbit.
Unser Sohn Mats ist 2021 zur Welt gekommen und begleitet mich seitdem fast auf Schritt und Tritt. Natürlich habe ich auch Zeiten, wo ich alleine unterwegs bin, aber sehr oft ist er dabei: In der Trage beim Longieren, als große Misthilfe im Stall, auf meinem Schoß bei Lehrekonferenzen, bei Freunden im Gästebett schlafend bis wir nachts nach Hause fahren, dick eingemummelt auf Open-Air-Veranstaltungen...

Tägliche Schmusestunde nach dem Fressen mit den "Großen" (4 Monate) der Löwenbabies in Südafrika...
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