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Gesunde Ernährung in der Kita - ein Paxisbeispiel

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Das DRK-Familienzentrum Sternenland in Attendorn unter der Leitung von Doris Schaefer versucht in Sachen gesunde Ernährung schon ganz viel richtig zu machen und kann damit einigen vielleicht ein paar Anregungen geben.



1.   Warum ist es dir ein besonderes Anliegen auf eine gesunde Ernährung in eurer Einrichtung zu achten und was ist dir dabei besonders wichtig?

Unsere Einrichtung wird hauptsächlich von Kindern mit Migrationshintergrund besucht und/oder kommen aus einem sozialschwachen Milieu. Dies liegt an unserem Sozialraum in dem unser Familienzentrum liegt. Einige Familien können sich eine gesunde oder ökologische Ernährung nicht leisten und/oder haben wenig Kenntnis von gesunder Ernährung. Auch Zeit zum Kochen und gemeinsame Zeit zum Essen spielt eine Rolle, da einige unserer Eltern auch im Schichtdienst tätig sind. Deshalb ist es mir wichtig, dass wir im Familienzentrum eine gesunde und ausgewogene Ernährung für unsere Kinder anbieten. In unserer Kita gibt es einmal in der Woche Bio- Geflügel- oder Rindfleisch. Montags Fisch aus nachhaltigem Fischfang und an den übrigen Tagen essen die Kinder vegetarisch.

 

2.    Was waren die größten Hürden bei der Umsetzung und wie habt ihr sie gemeistert?

Meine größte Hürde war es, unsere Hauswirtschaftskraft davon zu überzeugen, dass Pommes und Pizza nicht das optimale Essen für unsere Kinder ist. Und auch dass das Essen mit Rohkost und Salaten erweitert werden kann.

Zur Zeit sind die Kosten unser größtes Problem. Da sind wir gerade im Gespräch mit dem Träger, dass der Essensbeitrag erhöht wird. Des Weiteren wähöen wir immer mehr vegetarische Produkte.


3.    Wie sieht ein typischer Nachmittagssnack bei euch aus?

Bei uns gibt es in der Regel Obst oder Rohkost, selten zuckerarme Kekse oder Reiswaffeln.


4.    Viele sorgen sich darum, dass die Kinder nicht genug trinken, wenn es keine Saft-Schorlen gibt. Wie sind deine Erfahrungen und welche Tipps hast du?

In unseren DRK Einrichtungen des Kreises Olpe gibt es die gemeinsame Vereinbarung, dass Eltern von zu Hause keine Getränke mitbringen dürfen. Dies funktioniert sehr gut. Die Kinder gewöhnen sich sofort an unsere angebotenen Getränke, wie unterschiedlich temperiertes Wasser mit und ohne Kohlensäure, Früchtetee, Milch und zusätzlich freitags zum selbsthergestelltem Frühstück Kakao (Mit dem Kakao sind wir mal nicht so gesund. :)).


5.    Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Eltern? Welche Regeln gelten bei euch?

Die Eltern werden über unser Angebot zu den Mahlzeiten und Getränken in Elternbriefen, -gesprächen, -kaffees ausführlich informiert. Wir gehen auf extra Wünsche von Eltern ein, indem wir darauf achten, dass wir bei uns kein Schweinefleisch, Wurst vom Schwein und keine Gelatine anbieten oder für manche Kinder nur vegetarisches Essen. Sollte ein Kind starke Verdauungsprobleme, zum Beispiel in Form eines zu festen Stuhlganges haben, darf es in Ausnahmefälle auch mal Apfelsaft trinken. Auch achten wir auf Allergien der Kinder. Zum Beispiel Nussallergien oder Laktoseintoleranzen.

Bei uns gilt die Regel, dass die Kinder keine Süßigkeiten oder stark gesüßten Lebensmittel mitbringen dürfen. Sollten Kinder also Kinderjoghurts, gesüßte Müslis, Kekse, Waffeln oder Kinderschnitten u.ä. mitbringen, dürfen diese nicht gegessen werden. Die Kinder bekommen von uns im Austausch etwas anderes und die Eltern werden gebeten, dies den Kindern nicht mehr mitzugeben.


Beim Mittagessen gibt es bei uns die Regel, dass unsere Kinder entscheiden wieviel sie von etwas essen möchten. Auch haben sie die Möglichkeit, das Essen, welches sie nicht kennen oder nicht so sehr mögen, auf einen extra Schälchen angeboten zu bekommen. Unsere Kinder sollen, immer wieder mal in Form einer winzigen Gabel- oder Löffelspitze, das nicht „angesagte Essen" probieren. Die Mitarbeiter versuchen die Kinder liebevoll dazu zu motivieren. Merken wir, dass sie das Essen wirklich nicht mögen, brauchen sie dies natürlich nicht essen. Manchmal ist es auch so, dass das angebotene Essen bei den Kindern im Allgemeinen nicht gut ankommen. Das kann von Kita Jahr zu Kita Jahr verschieden sein, dann wird das Angebot verändert.

 

6.    Was möchtest du allen Kitas, die auf dem Weg sind, noch mitgeben?

Wichtig ist es, bei der Auswahl der Mahlzeiten die Kinder miteinzubeziehen und auch mit der Hauswirtschaftskraft, den Kolleginnen und den Eltern im Austausch zu bleiben und dabei flexibel zu sein.

 
 
 

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