
Was trinken eure Kinder denn so den ganzen Tag? Was stellt ihr ihnen zur Verfügung? Wasser? Ungesüßte Tees? Saftschorlen? Viele Einrichtungen sind mittlerweile ganz weg von letzterem, aber ist das eigentlich nötig oder übertriebene Vorsicht? Und was macht man, wenn die Kinder dann viel zu wenig trinken?
Zu allererst: Nein, es ist nicht übertrieben Saftschorlen vom Angebot der Kitas zu streichen. 100ml Apfelsaftschorlen enthalten im Durchschnitt 6g Zucker. Laut WHO sollten Kinder zwischen 1 und 6 Jahren nicht mehr als 15-30g Zucker (3-6TL) pro Tag zu sich nehmen. Trinken sie also zwei kleine Gläser Apfelschorle haben sie schon fast die Hälfte des Höchstmaßes an Zucker. Zum anderen ist es für die Zähne ein Graus, denn es wird somit fast durchgehend Nachschub für die Karies verursachenden Bakterien geliefert. Zu guter Letzt trainiert man damit die Geschmacksgewohnheiten der Kinder und polt sie auf süß, was sich auf alle anderen Lebensmittelvorlieben auswirken wird. Es spricht überhaupt nichts dagegen, dass kleine Kidner auch mal gesüßte Getränke wie Säfte zu sich nehmen dürfen, aber das tun sie in den allermeisten Fällen schon zu Hause, auf Ausflügen mit der Familie oder bei den Großeltern. Wenn sie dann im Rahmen der Kita einen Ort haben, wo sie (mal) keine süßen Getränke vorfinden, ist das ein sehr gut zu verkraftender Verzicht. Und ihr tut den Kindern einen Riesengefallen deren Eltern gar nicht auf sowas achten, die ständig zuckerhaltige Getränke zu sich nehmen und deren Gesundheit darunter leiden kann und wird. Und auf der anderen Seite tut ihr auch den Eltern einen Riesengefalen, die sehr gewissenhaft darauf achten wollen ihre Kinder gesund zu ernähren und ihre Prinzipien mit der Apfelschorle in der Kita den Bach runtergehen sehen. Alle anderen Eltern und Kinder dazwischen wird es kaum berühren, denn der Verzicht ist wie bereits erwähnt nicht allzu groß.
Okay, also keine Saftschorlen mehr, sondern Wasser oder ungesüßte Tees. Aber was macht man dann, wenn die Kinder oder zumindest einzelne Kinder viel zu wenig trinken? Das kann passieren, weil manche z.B. auf süß gedrillt sind oder ihr Durstgefühl nicht mehr wahrnehmen und nur aus Lust und Geschmack trinken? Die einfache Lösung: Wasser ist nicht gleich Wasser! Werdet kreativ und macht mega coole Trinkwasser. Hier ein paar Ideen:
Infused Water: Peppt das normale Leitungs- oder Mineralwasser durch Zugabe von Früchten oder Kräutern auf. Ihr könnt Zitronenscheiben reinschneiden, Beeren reingeben, Wassermelone reinwürfeln, Minze reinzupfen, Apfelscheiben und eine Zimtstange reinlegen oder oder oder... Der Geschmack und auch das Aussehen wird viele Kinder begeistern.
Selbstgemachtes Wasser: Nutzt ihr eine Wassersprudler? Dann lasst die trinkfaulen Kinder bei der Zubereitung helfen. Alleine das kann schon das Interesse am Wasser neu entfachen. Auch die Möglichkeit sich selbst aus einer Karaffe ein- und nachzuschenken, motiviert manche Kinder den Becher wieder zu leeren.
Eisgekühltes Wasser: Manchmal reichen schon ein paar Eiswürfel im Wasser, um es für die Kinder interessanter zu machen. Natürlich geht das Interesse daran auch schnell wieder verloren, aber wenn man es immer mal wieder zeitweise anbietet, bleibt die Neugierde erhalten.
Das Auge trinkt mit: Versucht doch mal euer Getränkearrangement hübsch anzurichten. Vielleicht dürfen sich die Kinder ein Mal pro Woche einen Strohhalm nehmen oder ihr bietet einen kleinen Cocktailschirm mit an (Achtung Verletzungsgefahr). Legt Früchte parat, die die Kinder sich selbst ins Getränk geben dürfen.
Eistee: Auch der Tee kann in Form von ungesüßtem Eistee etwas aufgepeppt werden. Hierzu einfach einen Rooibostee abkühlen lassen und mit Orangen, Zitronen oder Pfirsichen bestücken, Eiswürfel dazu et voilá.
Notlösung - süße Tees: Wenn ihr - was ich bisher noch nicht erlebt habe - dennoch große Probleme mit dem Trinkverhalten habt und die Kinder nicht ausreichend mit Flüssigkeit versorgt werden, dann könnt ihr zur Not auch mal auf einen süßen Tee zurückgreifen, also z.B. türkischer Apfel, spanische Orange oder wie sie alle heißen. Achtet darauf, dass es sich um Teebeutel-Tee handelt, dem kein Zucker zugesetzt ist, sondern der eine natürliche Süße aufgrund von Zutaten wie Datteln oder Feigen aufweist. Dieser hat zwar einen sehr geringen Zuckergehalt, aber das ist im Vergleich zu Saftschorlen wirklich zu vernachlässigen, insbesondere wenn ihr die Anzahl an Teebeuteln pro Kanne gering haltet.
Ich hoffe, ihr konntet ein paar neue Ideen mitnehmen. Übrigens, in meinem Seminar "Gesund kann auch ganz lecker sein" gibt es zahlreiche Rezepte für infused water oder Eistee und darüber hinaus noch jede Menge Rezeptideen für euren Nachmittagssnack, das gesunde Frühstück in der Kita oder die Brotdose.
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