
Sexualität hat in der Kita nun wirklich noch nichts zu suchen? Tja, das wird man nicht schaffen! Frühkindliche Sexualität begegnet uns in allen Lebenslagen und die natürliche Neugierde der Kinder macht vor dem Thema keinen Halt. Und das ist auch gut so! Denn sexuelle Bildung ist viel mehr als nur Aufklärung, sie ist auch Werteorientierung, Beziehungsarbeit und Schutzkonzept.
Unter frühkindlicher Sexualität versteht man etwas ganz anderes als unter erwachsener Sexualität. Für Kinder sind die Geschlechtsteile genauso Körperteile wie jedes andere auch; sie haben noch keinerlei sexuelle Verknüpfung dazu. Und deshalb wollen sie diesen Bereich genauso benennen und erkunden, wollen ihre Neugierde und ihren Wissensdurst stillen. So wie sie uns fragen, wieso die Sterne nur nachts zu sehen sind, wollen sie auch wissen, wie das Baby in Mamas Bauch gekommen ist. Das Thema ist für uns Erwachsene mit sexuellen Gefühlen und dadurch auch schnell mit Scham verknüpft.

Kinder haben diese Verknüpfung noch nicht und behandeln ihre Fragen hierzu gleichwertig mit allen anderen Themen, sie wollen auch hier erforschen und ausprobieren. Und ganz davon abgesehen, entwickeln sie sowieso erst zwischen dem dritten und vierten Lebensjahr langsam ein Schamgefühl. Kinder sind immer auf der Suche nach positiven Erlebnissen und Gefühlen und wenn sie entdecken, dass es schöne Gefühle macht, wenn man sich im Intimbereich berührt, werden sie das wiederholen. Aber diese Gefühle sind für sie von der Art dieselben wie beim Streicheln des Gesichts oder dem Kuscheln mit einem flauschigen Stofftier.
Das Wichtigste beim Thema frühkindliche Sexualität ist also sie abzugrenzen von unserer Sexualität und mit ganz anderen Augen darauf zu blicken. Und dann ist auch ganz schnell klar, warum sie in die Kita gehört: Neugierde und Wissensdurst stillen, Wortschatz erweitern, Erkunden und Erforschen - das sind doch Eckpfeiler der pädagogischen Arbeit! Und im Bereich der sexuellen Bildung leistet man durch eine professionelle Begleitung dieses Prozesses einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung eines positiven Körpergefühls, zur Heranreifung der eigenen Geschlechtsidentität, zum Verständnis von persönlichen Grenzen und der Förderung von Selbstbestimmung. Und letzteres sind wichtige Voraussetzungen für den Umgang mit sexuellen Übergriffen und damit präventive Maßnahmen im Kampf gegen sexualisierte Gewalt.
In meinem Seminar "Doktorspiele in der Puppenecke" erfahrt ihr noch viel mehr über frühkindliche Sexualität, lernt harmlose Körpererkundungen von sexuellen Übergriffen abzugrenzen und erlangt einen sicheren Umgang mit dem Thema im Kita-Alltag und im Austausch mit den Eltern.
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